Die Ölpreise starten nahezu unverändert in den frühen Handel zur Wochenmitte. Nachdem sie noch am Montag nahezu auf ein Drei-Wochen-Hoch geklettert waren, ging es gestern bei den Notierungen deutlich abwärts.
Ab heute: USA verdoppeln Zölle für Indien
Die Ölmärkte warteten am Dienstag weiter auf Neuigkeiten hinsichtlich der Friedensgespräche zwischen Russland und der Ukraine. Zudem werden die USA ab heute zusätzliche Zölle in Höhe von 25 % gegenüber Indien wegen dessen Einkäufen von russischem Rohöl erheben. Mit dem Schritt will die Trump-Regierung den Druck auf Moskau erhöhen.
Ölhandel in engen Bahnen erwartet
Angesichts der aktuell vorherrschenden Kombination aus Handelskonflikten, geopolitischen Risiken und Anzeichen einer schwächeren US-Wirtschaft, rechnen Rohstoffexperten damit, dass der Ölhandel in einem engen Bereich bleibt. Überraschende Zollentscheidungen der US-Regierung oder erfolgreiche Waffenstillstandsverhandlungen könnten dabei jederzeit für kräftigere Ausschläge an den Ölmärkten führen.
Jüngst hatte US-Präsident Donald Trump mit höheren Zöllen für Länder gedroht, die amerikanische Technologieunternehmen besteuern oder regulieren. Dies verstärkte die Sorgen über die Auswirkungen der Abgaben auf die globalen Wirtschaftsaussichten weiter.
Goldman Sachs sieht Ölpreis unter 55 US-Dollar fallen…
Die Stimmung an den Ölmärkten bleibt jedoch vor allem angesichts der angekündigten Angebotssteigerungen der OPEC+ und die damit einhergehenden Aussichten auf einen Rekordüberschuss an Rohöl im nächsten Jahr unter Druck.
Die renommierten Rohstoffanalysten von Goldman Sachs erwarten, dass der Preis für die Atlantiksorte Brent im nächsten Jahr unter 55 US-Dollar (aktuell ca. 67 US-Dollar) fallen wird, da sie gegen Ende des Jahres mit einem Überangebot von etwa 1,8 Millionen Barrel pro Tag rechnen.
…und bestätigt damit die Einschätzung der IEA
Der Überschuss werde bereits in diesem Jahr ansteigen, so die Analysten in einer Kundenmitteilung Die Prognose steht im Einklang mit der jüngsten Schätzung der in Paris ansässigen Internationalen Energieagentur (IEA) für den Ölmarkt.
Darin prognostiziert die IEA für dieses Jahr ein Angebotswachstum von bis zu 2,1 Millionen Barrel pro Tag, verglichen mit einem deutlich moderateren Nachfragewachstum von 700.000 Barrel pro Tag, was zu einem Überschuss von 1,4 Millionen Barrel pro Tag führen würde.
Heizölpreise geben nach
Trotz der Tatsache, dass heute im frühen Handel die Preise für Gasöl, dem Vorprodukt für Heizöl und Diesel, leicht sinken, gehen die Inlandspreise für Heizöl im frühen Handel spürbar zurück. Im Vergleich zu Dienstagmorgen können Verbraucherinnen und Verbraucher von Preisabschlägen in Höhe von -0,75 bis -1,05 Euro/100 Liter profitieren.
Source: Futures-Services